Jede:r Einwohner:in unseres Kantons erhält nach dem 50. Geburtstag eine Einladung zur Vorsorgeuntersuchung. Die Untersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen. Sollten Sie über 50-jährig sein und keine solche Einladung erhalten haben, können Sie sich über Ihre Hausarztpraxis für die Untersuchung anmelden lassen.
Vorsorgeprogramm Darmkrebs

In unserem Kanton bieten wir im Rahmen eines Vorsorgeprogramms allen Personen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren eine Vorsorgeuntersuchung an, die von den Krankenkassen übernommen wird. Das Ziel ist die frühzeitige Erkennung von Dickdarmtumoren und somit eine Verringerung der Sterblichkeit bei Dickdarmkrebs. Die Untersuchung umfasst entweder einen speziellen Stuhltest oder eine Darmspiegelung. Unser ehemaliger Chefarzt, Prof. Dr. Urs Marbet, hat dieses Programm massgeblich entwickelt und eine grosse Pionierarbeit geleistet.
Details Vorsorgeprogramm
Die Untersuchung umfasst entweder einen speziellen Stuhltest oder eine Darmspiegelung.
- Stuhltests auf verstecktes Blut. Wird kein Blut nachgewiesen, erfolgt eine Kontrolle alle 2 Jahre
- Koloskopie (Dickdarmspiegelung). Kann direkt erfolgen und soll durchgeführt werden, wenn Blut im Stuhl nachweisbar ist.
Mit diesem Programm ist es nachweislich gelungen, zahlreiche bösartige Dickdarmtumoren im Frühstadium zu erfassen, sodass der Patient nach Entfernung der Geschwulst geheilt ist. Zudem erfassen wir Vorstufen, sogenannte Polypen und können sie direkt im Rahmen der Darmspiegelung entfernen.
Fakten zu Darmkrebs
- Jedes Jahr erkranken in der Schweiz rund 4'000 Personen an Dickdarmkrebs, und etwa 1'600 sterben an dieser Krankheit.
- Wird der Darmkrebs in einem Frühstadium entdeckt, ist er meistens heilbar.
- Mit der Vorsorgeuntersuchung (Stuhltest oder Darmspiegelung) sind diese Frühstadien feststellbar.
- Mit der Darmspiegelung und Abtragung von Vorstufen kann oft die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden.
- Mit dem speziellen neuartigen Stuhltest kann der Darmkrebs in ähnlich frühen Stadien entdeckt werden wie mit der Darmspiegelung. Vorstufen allerdings findet der Stuhltest weniger oft.
- Vorhandene Tumoren werden durch den Stuhltest selten verpasst.
- Der Stuhltest soll die Zahl unnötiger Darmspiegelungen verringern.
- Ist der Stuhltest positiv, zeigt er also mögliche Veränderungen an, muss anschliessend eine Darmspiegelung zur weiteren Abklärung erfolgen.
- Der Stuhltest muss alle 2 Jahre wiederholt werden.
- Menschen mit hohem Risiko für Darmkrebs benötigen immer eine Darmspiegelung. Hohes Risiko: Erstgradige Verwandte mit Darmkrebs (Eltern, Geschwister, Kinder); Blut im Stuhl, ungewollter Gewichtsverlust.
- Für eine Darmspiegelung muss der Darm zunächst gereinigt werden, wofür Abführmittel verwendet werden. Diese Prozedur kann recht unangenehm sein. Die Untersuchung selbst ist dank optimaler Technik und Medikamenten meist beschwerdearm.