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Unangenehm — Ich verliere Wasser beim Wandern

Die Herbstsonne taucht den Blätterwald in bunte Farben und die angenehmen Temperaturen ziehen Sie hinaus in die Natur zum Wandern. Unter Umständen kann Ihnen diese Freude leicht verdorben werden. Nämlich dann, wenn Ihre Blase Ihnen ein Schnippchen schlägt und Sie das eine oder andere Tröpfchen Wasser nicht halten können. Bei starker Belastung der Muskulatur kann es dann schon mal in die Hose gehen.

Doch keine Sorge: «Erstens muss einem das nicht peinlich sein. Es gibt nichts, wofür man sich schämen müsste. Zweitens kann man etwas dagegen tun.», das sagt Dr. med. Andrea Müller Reid, Chefärztin der Klinik Gynäkologie und Geburtshilfe. Das Thema Blasenschwäche oder Inkontinenz ist noch immer ein grosses Tabu. Dabei ist Urin zu verlieren nicht Schlimmes.

Blasenschwäche betrifft nicht nur ältere Frauen

Blasenschwäche ist nicht nur ein Frauenthema, sondern kann auch Männer betreffen. Doch in den meisten Fällen, haben Frauen damit zu tun und das nicht erst im hohen Alter. Die Gynäkologin erklärt, dass das Bindegewebe auch durch Geburten oder das Einnehmen von bestimmten Medikamenten geschwächt werden kann. Auch Östrogenmangel in den Wechseljahren könne dazu führen, dass das Gewebe nicht mehr so kräftig ist wie in jungen Jahren. Schon beim Husten oder Niesen können sich Urintropfen aus der Blase lösen. Treppensteigen, Schweres heben, Aufstehen oder Laufen können je nach Ausprägung der Blasenschwäche zu unangenehmen Momenten führen.

Sport, Physiotherapie oder Urodynamik können helfen

Dr. med. Andrea Müller Reid warnt vor der Vermeidungstaktik: «Pflegen Sie weiterhin Ihre Hobbys wie etwa Wandern. Lassen Sie sich aus Angst oder Scham nicht ins Abseits drängen und führen Sie weiter, was Ihnen Spass und Freude bereitet.» Grundsätzlich ist Sport etwas Gutes – gerade mit Beckenbodentraining, Yoga und auch Pilates können Sie viel erreichen und Ihre Muskulatur und das Gewebe stärken. Wenn Sie alle Möglichkeiten wie Physiotherapie oder Elektrostimulation ausgeschöpft haben, kann eine einfache Operation sinnvoll sein, um Ihr Wohlbefinden und die Lebensqualität zu steigern.
Für Fachpersonen ist das Thema Blasenschwäche etwas ganz Normales, das zur Routine im Beruf dazugehört. «Sprechen Sie das Thema bei Ihrem nächsten Frauenarztbesuch an», rät die Gynäkologin. Auch das Kantonsspital Uri bietet nicht nur eine intensive Physiotherapie, sondern auch eine spezielle Sprechstunde, die sogenannte Urodynamik, an. Dabei klärt Dr. med. Beata Endler, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, ab, wie ausgedehnt die Blasenschwäche ist, was möglich und überhaupt nötig ist. Zur Sprechstunde mit Dr. med. Beata Endler können Sie sich direkt im Sekretariat Gynäkologie und Geburtshilfe unter Telefon 041 875 51 70 anmelden.